„Unsere Streiks werden nicht ins Leere laufen“
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Jörg Hofmann, 65, seit 2015 Vorsitzender der IG Metall Bild: Imago
Die Tarifrunde für Millionen von Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie eskaliert. Jörg Hofmann, Chef der IG Metall, erklärt, warum er einen Arbeitskampf in der Krise für richtig hält.
Herr Hofmann, in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie rufen Sie von Dienstag an zu Warnstreiks auf. Ist jetzt wirklich eine günstige Zeit dafür?
Die Zeit können wir uns nicht auswählen. Wir müssen die Themen jetzt lösen. Und leider müssen wir feststellen, dass sich die Arbeitgeberseite auch nach mittlerweile bis zu vier Verhandlungsrunden in den einzelnen Tarifgebieten praktisch nicht bewegt hat. Deshalb haben wir jetzt diesen Punkt erreicht.
Gibt es denn nichts mehr zu reden?
Anlass zu Gesprächen gibt es weiter, aber bitte endlich mit Substanz. Wir haben in dieser Tarifrunde Forderungen gestellt, die sehr differenziert auf die Besonderheiten der aktuellen Lage eingehen: Wir wollen mit den Arbeitgebern neue Instrumente zur Beschäftigungssicherung vereinbaren. Wir wollen einen guten Rahmen schaffen für betriebliche Vereinbarungen zur Bewältigung der Transformation, also des technologischen Wandels. Und wir wollen mit einem Gesamtvolumen von 4 Prozent in angemessener Weise Einkommen und Kaufkraft stärken, denn unsere Tarifpolitik hat auch immer eine volkswirtschaftliche Dimension. Aber die Arbeitgeber sind bisher offensichtlich nicht bereit, darüber ernsthaft zu verhandeln.
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