Insiderhandel : Rajat Gupta schuldig gesprochen
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So sieht ihn der Gerichtszeichner: Rajat Gupta (Mitte) Bild: AFP
Er war Chef von McKinsey und saß im Verwaltungsrat von Goldman Sachs und Procter and Gamble: Rajat Gupta ist von einem New Yorker Gericht des Insiderhandels schuldig gesprochen worden. Nun droht ihm eine Haftstrafe.
Der frühere Goldman-Sachs-Aufseher Rajat Gupta ist von einem New Yorker Gericht des Insiderhandels schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen sahen es am Freitag als erwiesen an, dass das frühere Verwaltungsratsmitglied in drei Fällen Wertpapierbetrug beging. Der Entscheidung ging ein vierwöchiger Prozess voraus. Das Strafmaß soll am 18. Oktober verkündet werden.
Den Ermittlungen zufolge versorgte Gupta den Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam mit geheimen Informationen. Gupta soll etwa das Goldman-Investment des Milliardärs Warren Buffett auf dem Höhepunkt der Finanzkrise und Quartalszahlen von Procter & Gamble verraten haben. Rajaratnam wurde bereits im vergangenen Jahr wegen Insiderhandel verurteilt und sitzt eine elfjährige Haftstrafe ab. Gupta hat die Vorwürfe stets von sich gewiesen.
Der Fall Rajaratnam war einer der größten Hedgefonds-Skandale an der Wall Street in den vergangenen 30 Jahren. Der Justiz gingen bereits etliche andere ehemalige Börsenhändler, hochrangige Manager und Anwälte ins Netz, die börsenrelevante Informationen austauschten. Die Beteiligten wussten immer den entscheidenden Moment früher als der restliche Markt über Quartalsberichte oder interessante Fusionspläne von Unternehmen wie IBM, Google oder Intel
Bescheid.
Staatsanwalt Preet Bharara sagte, Gupta habe „beeindruckende Erfolge“ erreicht. „Aber er hat alles weggeschmissen.“ Gupta tausche nun „den noblen Aufsichtsratssaal gegen die Aussicht auf eine bescheidene Gefängniszelle“.