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Inflation verlangsamt sich : Weniger Unternehmen wollen Preise für Kunden erhöhen

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Baustelle in Berlin: Die Preise für Baumaterial sind kräftig gestiegen, doch nun zeichnet sich immerhin eine Verlangsamung ab. Auch in der Industrie steigen die Preise laut einer Ifo-Umfrage langsamer. Bild: dpa

Für die Industrie und den Bau dürfte sich der rasante Preisanstieg etwas verlangsamen. Doch viele Gastronomen und bestimmte Einzelhändler wollen ihre Preise weiter anheben, ergibt eine Umfrage eines Wirtschaftsinstituts unter Firmen.

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          Für die inflationsgeplagten deutschen Verbraucher zeichnet sich eine Entspannung ab: Deutlich weniger Unternehmen wollen in den kommenden Monaten ihre Preise erhöhen. Das entsprechende Barometer für deren Preiserwartungen sank im Dezember für die Gesamtwirtschaft auf 40,3 Punkte, von 46,2 im November, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter Tausenden Firmen mitteilte.

          Inflation bleibt allerdings hoch

          „Damit dürfte sich der Anstieg der Erzeuger- und Verbraucherpreise in den kommenden Monaten allmählich verlangsamen“, sagt der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser. „Allerdings werden die Inflationsraten weiterhin hoch bleiben.“ Die Ifo-Experten rechnen in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 6,4 Prozent, nachdem sie 2022 mit 7,9 Prozent so hoch ausgefallen war wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. 2024 soll sie dann auf 2,8 Prozent fallen.

          Im Verarbeitenden Gewerbe und Bauhauptgewerbe gehen die Preiserwartungen am kräftigsten zurück: Hier sank das Barometer von 53,5 auf 42,0 Punkte sowie von 38,4 auf 28,3. Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wolle. Aber auch im Handel und bei den Dienstleistern planen Unternehmen seltener, mehr Geld von ihren Kunden zu verlangen. „Die kräftigsten Preisanhebungen werden im Lebensmittel-Einzelhandel geplant“, hieß es. Dort fielen die Erwartungen auf 83,7 nach 94,7 Punkten im November. Auch bei den Drogerien und im Spielwaren-Handel gaben sie merklich nach.

          Es gibt aber auch Branchen, bei denen das Barometer in die andere Richtung ausschlägt. In der Gastronomie etwa planen mehr Unternehmen mit Preisanhebungen (63,4 nach 57,1). Das gilt auch für den Einzelhandel mit Bekleidung sowie mit Heimtextilien und Teppichen (70,6 nach 48,2). Einzig die Papierindustrie geht derzeit von Preissenkungen aus, so die Münchner Forscher.

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