
Ob Erdoğan das politisch überlebt, ist unsicher
- -Aktualisiert am
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Bild: AFP
So geht es nicht weiter: Die Türkei braucht einen wirtschafts- und finanzpolitischen Neustart. Dabei könnte sich Erdoğan weiter Russland annähern.
In einem Unternehmen würde man das, was Recep Tayyip Erdoğan mit der Türkei macht, wohl eine Repositionierung nennen: neue Kundenkreise ansprechen, die Belegschaft auf harte, aber bessere Zeiten einschwören, die Marke sichtbarer machen. Das unterscheidet den Staatspräsidenten nicht von einem Vorstand, der sieht, wie ein Geschäftsmodell nicht mehr trägt und Neuerungen anstößt, bevor der Aufsichtsrat ihn rauswirft.
In der Türkei wird nächstes Jahr gewählt. Ob Erdoğan das politisch überlebt, ist unsicher. Immerhin konnte er einen Erfolg vor der UNO verbuchen: Seit Juni heißt die Türkei auf Englisch nicht mehr Turkey, sondern Turkiye. Die Verwechslungsgefahr mit einem Truthahn ist gebannt. Wichtiger wird der wirtschaftspolitische Gewinn sein, den das Land mit seiner jungen, gut ausgebildeten Bevölkerung zwischen Europa und Asien aus den jüngsten Krisen zieht. Nicht nur als verlängerte Werkbank, sondern auch als zunehmend bedeutsamer Standort für Forschung und Entwicklung.
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