Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main Bild: Nerea Lakuntza
Die Inflation bringt die Europäische Zentralbank in die Zwickmühle: Sie hat das Problem unterschätzt. Nun steht sie von mehreren Seiten unter Druck. Zumal sich mittelfristig ein weiteres Problem anbahnt.
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Das Leben ist teuer geworden. Um genau zu sein: Die Preise sind im vergangenen Jahr in Deutschland so stark gestiegen wie zuletzt im fernen Jahr 1993, als der Bundeskanzler Helmut Kohl hieß und Rechnungen noch in D-Mark beglichen wurden. 2021 kosteten Güter und Dienstleistungen im Schnitt 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl klingt moderater, als sie ist. Gemüse beispielsweise war im Dezember satte 10 Prozent teurer als ein Jahr zuvor – insgesamt betrug die Teuerungsrate hierzulande auch im Januar noch 4,9 Prozent.
Vor allem aber die Energiepreise sind durch die Decke gegangen, wie Autofahrer an jeder Tankstellen-Anzeigetafel ablesen können. Dieselfahrer zahlen heute für einmal Volltanken fast 60 Prozent mehr als im Herbst 2020. Der Kraftstoff ist in Deutschland aktuell so teuer wie nie zuvor. Noch exorbitanter ist der Anstieg bei den Heizkosten. Haushalte mit Ölheizung im Keller bezahlten nach Kalkulation eines Preisvergleichsportals im Herbst im Schnitt 96 Prozent mehr für die Heizölrechnung als im Vorjahr.
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