Deutsche Impftouristen in Moskau
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Deutsche wie Enno Lenze aus Berlin reisen zum Impfen nach Russland. Bild: dpa
Die langen Wartezeiten bei der Impfterminvergabe sorgen für Reiselust. Wer hierzulande nicht auf seine Impfung warten will, kann sich in der russischen Hauptstadt Sputnik V spritzen lassen – auf eigene Gefahr.
Als die ersten deutschen Impftouristen Ende vergangener Woche in Moskau landeten, warteten am Flughafen etliche Kamerateams, darunter auch das russische Staatsfernsehen. Genüsslich berichtete es in den Hauptabendnachrichten über die Deutschen, die „sich so gerne mit Sputnik V impfen lassen wollten“, dass man sie ausnahmsweise über die „geschlossene Grenze“ gelassen habe.
Ein herzkranker Mann und sein 19 Jahre alter Sohn erzählten in dem Beitrag, sie seien gekommen, weil nicht absehbar sei, wann der Sohn in Deutschland geimpft werde. Ein junger Mann aus Ostdeutschland sagte, er habe als Kind immer sowjetische Impfstoffe bekommen, natürlich vertraue er Sputnik V. Bessere Werbung für das Corona-Vakzin kann sich der Kreml nicht wünschen, schließlich gilt gerade das deutsche Gesundheitswesen vielen Russen als vorbildlich, und vor der Pandemie ging, wer es sich leisten konnte, zur medizinischen Behandlung gerne an eine deutsche Klinik.
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