Von wegen Villa Kunterbunt
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Terrassen mit Aussicht: Familienhäuser in Smögen an Schwedens Westküste Bild: Picture Alliance
Für die meisten Familien sind Einfamilienhäuser in Schweden viel zu teuer. Stattdessen lebt jeder Dritte in einer Wohnform, die in Deutschland fast unbekannt ist.
Ein rot gestrichenes Holzhaus auf dem Land mit weißen Tür- und Fensterrahmen, davor eine Birke und eine Wiese, im Haus hell und behaglich eingerichtete Räume, mit viel Platz, geschmackvollen Möbeln und Textilien: So stellt man sich das Wohnen in Schweden vor. Es ist ein Klischee, was sonst. Kulturhistoriker wissen, woher es stammt. Ein geschäftstüchtiger Verleger aus Düsseldorf brachte 1909 eine Sammlung von Bildern des schwedischen Malers Carl Larsson unter dem massentauglichen Titel „Das Haus in der Sonne“ auf den deutschen Markt, es waren gefällige Innen- und Außenansichten vom Eigenheim und von der fröhlichen Kinderschar des Künstlers.
Die Deutschen waren begeistert, Skandinavien war zu Kaisers Zeiten ohnehin in Mode, das Buch wurde zum Bestseller. Der Möbelkonzern Ikea wiederholte den Erfolg viele Jahrzehnte später sehr bewusst mit ganz ähnlichen Motiven in seinen Katalogen, nicht bloß in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.
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