
Illiberaler Kapitalismus in Osteuropa
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Rumänen halten eine große EU-Flagge bei einer Wahlkundgebung vor der Wahl des Europäischen Parlaments im Mai. Bild: dpa
Wirtschaftlich gesehen war die Integration von Ost-Staaten in die EU ein Erfolg. Das zeigt aber auch: Der Kapitalismus funktioniert leider auch in illiberalen Regimen.
Das Jahr 2019 ist ein europäisches Jubiläumsjahr, eine Zeit des Erinnerns an Wendemarken der Geschichte, auch der Finanz- und Wirtschaftsgeschichte: dreißig Jahre Fall des Eisernen Vorhangs, fünfzehn Jahre Ost-Erweiterung der EU, zwanzig Jahre Einführung des Euros als Buchgeld, zehn Jahre Östliche Partnerschaft. Im kommenden Jahr feiert Deutschland dreißig Jahre Wiedervereinigung, die Mauer ist inzwischen länger verschwunden, als sie gestanden hat. 2021 wird dann an das Ende der Sowjetunion, des Warschauer Pakts und des Rats für Gegenseitige Wirtschaftshilfe zu erinnern sein.
Ökonomisch betrachtet, hat sich in dieser Zeit keine andere Region auf dem Kontinent tiefergreifend verändert als Nordost-, Ostmittel- und Südosteuropa. Also jene Länder, die sich sehr früh wirtschaftlich geöffnet haben und die seit 2004 der EU und zum Teil auch dem Euroraum beigetreten sind. Viel ist angesichts des Jubiläums über die stark gestiegene Wirtschaftskraft berichtet worden, und tatsächlich sind die Zuwächse beachtlich. In Polen hat sich das Pro-Kopf-Einkommen seit 1990 verfünffacht. Inzwischen beträgt das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt je Einwohner rund 70 Prozent des EU-Durchschnitts. Ähnlich sieht es in Ungarn aus.
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