„Keinen Bock mehr auf die Beratung dieser Politik“
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Andreas Peichl leitet das Zentrum für Makroökonomik und Befragungen am Ifo-Institut in München. Bild: Jan Roeder
Der Volkswirt Andreas Peichl hat während der Pandemie und nach Russlands Angriff viel Aufmerksamkeit für seine Arbeit bekommen. Dennoch überwiegt der Frust.
Herr Professor Peichl, Sie waren in den Debatten während der Pandemie und um ein Gasembargo sehr präsent. Jetzt sagen Sie, dass Sie „keinen Bock mehr“ auf die Beratung dieser Politik haben. Warum?
Die Dinge wiederholen sich leider. Politiker finden wissenschaftlichen Rat super, wenn er ihnen inhaltlich passt. Wenn die Expertise aber nicht zu den vorgefertigten Meinungen oder zu dem, was politisch gewünscht ist, passt, will man sie nicht hören.
Welche Beispiele meinen Sie?
Das war beim Rentengutachten des Wissenschaftlichen Beirats so, und es wiederholte sich während Corona und jetzt in der Frage eines Gasembargos. Der Bundeskanzler hat es als unverantwortlich bezeichnet, die Folgen eines Embargos überhaupt zu berechnen. Diese Art der Kritik aus der Politik hat in den vergangenen Jahren definitiv zugenommen.
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