So funktioniert der Strommarkt
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Steinkohle lagert im Kohlehafen neben dem Kohlekraftwerk Mehrum im Landkreis Peine Bild: dpa
Über den Strompreis entscheidet das teuerste Kraftwerk, nicht das günstigste. Wie kann das sein? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Der extreme Anstieg der Strompreise an den Börsen hat viele Menschen aufgeschreckt und den Blick auf einen Markt gelenkt, der Verbraucher sonst nicht kümmern muss. Der Strommarkt bleibt dabei für viele Menschen undurchsichtig und wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet: Warum ist der Strompreis an den teuren Gaspreis geknüpft? Warum bestimmt das teuerste Kraftwerk den Preis und nicht das günstigste? Und was hat es mit dem ominösen „Merit-Order-Prinzip“ auf sich?
Um diese Fragen zu beantworten, wäre es am einfachsten, den Strommarkt mit anderen Märkten zu vergleichen. Der deutsche Strommarkt wurde 1998 zwar liberalisiert. Der Versuch, Strom mit Autos, Äpfeln oder anderen Alltagsgütern zu vergleichen, ist dennoch zum Scheitern verurteilt: Strom kann nicht in großem Umfang auf Vorrat produziert und gespeichert werden. Die Nachfrage der Verbraucher schwankt vergleichsweise wenig mit steigenden oder sinkenden Preisen, sie ist dem Kölner Ökonom Axel Ockenfels zufolge also relativ unelastisch. Politische Entscheidungen beeinflussen zudem den Markt. Das alles macht den Strommarkt zu einem besonderen.
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