Kostenschock für Pflegeheimbewohner
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Immer mehr Senioren müssen Sozialhilfe beantragen, um sich die Pflegen leisten zu können. Bild: dpa
Eine Kehrseite der Lohn- und Preisschübe: Die Eigenanteile für Heimpflege sind auf mehr als 2400 Euro im Monat gestiegen. Aber auch Heimbetreiber stecken in Not – sie befürchten eine Insolvenzwelle.
Der Ausbau gesetzlicher Pflegeleistungen und höhere Pflegelöhne bringen zusammen mit dem allgemeinen Preisauftrieb immer mehr Bewohner von Seniorenheimen in finanzielle Schwierigkeiten. Die Eigenanteile für vollstationäre Pflege, die sie neben den Leistungen der Sozialversicherung zahlen müssen, haben sich allein seit Januar 2022 um 278 Euro pro Monat oder 13 Prozent erhöht – auf nun durchschnittlich 2411 Euro im Monat. Das zeigt eine neue Auswertung des Kranken- und Pflegekassenverbands VDEK.
In den fünf Jahren seit 2018 ist dieser Eigenanteil demnach sogar um 639 Euro im Monat oder 36 Prozent gestiegen – obwohl auch die Geldleistungen der Pflegeversicherung stiegen: Sie übernimmt für die ersten zwölf Monate im Heim zusätzlich 5 Prozent des Eigenanteils, mit längerer Dauer bis zu 70 Prozent. In den 2411 Euro sind die 5 Prozent schon berücksichtigt. Heimbewohner würden „finanziell massiv unter Wasser gedrückt“, folgerte Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz, die Pflegebedürftige vertritt.
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