Hochtief und ACS : Nach vorne
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Jeder einzelne Hochtief-Aktionär muss nun entscheiden, ob er seine Papiere an ACS verkaufen will oder nicht. Gleichwohl ist für die Essener spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, all die Kraft, die bisher in die Abwehr des Übernahmeangebots gesteckt wurde, in konstruktive Gespräche umzulenken.
Das war's dann wohl. Zwar hat das Hochtief-Management nichts unversucht gelassen, den bisher als unfreundlich eingestuften Übernahmeversuch durch den spanischen Baukonzern ACS abzuwehren.
Mit der nach erheblichen Nachbesserungen erteilten Freigabe der Angebotsunterlagen durch die Finanzaufsicht Bafin sind nun aber Fakten geschaffen, an denen auch ein kämpferischer Vorstand nicht vorbeikann: Die Offerte, sei sie auch unliebsam und unattraktiv, entspricht den Anforderungen des deutschen Übernahmegesetzes. Nun wird jeder einzelne Hochtief-Aktionär darüber zu befinden haben, welche Alternative für ihn die beste ist. Mündig genug sollte er sein.
Der hochverschuldete ACS-Konzern benötigt Hochtief nebst wertvollen Beteiligungsgesellschaften sehr viel dringender, als Hochtief ACS jemals benötigte. Gleichwohl ist für die Essener spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, all die Kraft, die bisher in die Abwehr gesteckt wurde, in konstruktive Gespräche umzulenken. Die Spanier haben vollmundige Versprechungen gemacht im Hinblick auf Erhalt von Konzernverbund, Firmensitz und Börsennotierung. Nicht Wunden lecken, sondern sie mit ihren Worten in die Pflicht nehmen, lautet jetzt das Gebot.