Gibt es die Corona-Milliarden kostenlos?
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„There ain’t no such thing as a free lunch.“: Ökonom Milton Friedman (li.) prägte diesen Satz. Bild: AP
Statt auf die Schuldenbremse drückt der Fiskus seit dem Ausbruch der Pandemie auf das Gaspedal für Rettungspakete. Wird uns hier Milton Friedmans „free lunch“ serviert oder ist seine Meinung überholt?
Milton Friedman (1912 bis 2006) war einer der großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Sein vermutlich berühmtester Satz lautet: „There ain’t no such thing as a free lunch.“ Feinschmecker benutzen dafür gerne das Akronym „TANSTAAFL“. Friedman hat das Diktum nicht erfunden, aber nachhaltig popularisiert. Demnach gibt es nichts umsonst auf dieser Welt, irgendeiner muss die Zeche am Ende zahlen.

Freier Autor in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Das Diktum Friedmans versteht sich als Kritik an Regierungen, die ihren Bürgern vorgaukeln, sie mit Wohltaten zu beglücken, ohne dass es etwas kostet. Die Umsonst-Verheißung lautet: Wir besteuern lediglich die großen Konzerne, oder wir lassen die Notenbanken das Geld drucken. Friedman zertrümmert beides. Wenn der Staat Steuern von den Unternehmen nimmt, kommt dieses Geld in Wirklichkeit von realen Menschen – entweder von den Kunden oder den Mitarbeitern oder den Aktionären dieser Firma. Und wenn die Notenbank mehr Geld druckt, konsumieren die Leute mehr, die Unternehmen erhöhen die Preise – und am Ende gibt es Inflation, nichts anderes als eine Art von Steuer, die alle Bürger entrichten müssen.
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