Warten auf van Gogh
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Van-Gogh-Ausstellung im Städel Museum in Frankfurt Bild: Francois Klein / VG Bild-Kunst
Die Warteschlangen vor Ausstellungen werden immer länger. Da muss es doch Abhilfe geben: Warum kann man Museen nicht wie Parkhäuser betreiben?
Hätten wir nur auf unsere Freundin Sabine gehört! Sie kam nach Eröffnung der großen Leonardo-Ausstellung im Louvre im Oktober aus Paris zurück und empfahl uns, sofort Tickets zu kaufen. Jetzt ist es zu spät. Zwar geht die Schau noch bis zum 24. Februar. Aber das Online-Buchungssystem gab uns schon Mitte Januar unmissverständlich zu verstehen: Es gibt keinen einzigen freien Slot mehr. Auf gut Glück losfahren wird nichts nützen: In den Louvre kommt man nur mit vorab gekauften Eintrittskarten.
Das Ganze hat Methode: Man wolle potentielle Ausstellungsbesucher „aktiv entmutigen“, sagt der Direktor des Louvres. Super! Der Louvre ist mit seinen Besucherzahlen seit Jahren Marktführer im weltweiten Museumsbusiness. Im Jahr 2018 verzeichnete er mit 10,2 Millionen einen Rekord. 2019 kamen dann über eine halbe Million weniger Kunstfreunde, und statt zu jammern, feiert das Haus diesen Schwund als Erfolg seiner aktiven Entmutigungspolitik.
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