Stahl, Aluminium und mehr : Keine Ausnahmen für Thyssen von Trumps Zöllen
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Donald Trump spricht vor Geschäftsleuten im Trump National Golf Club in New Jersey. Bild: dpa
Ausländische Unternehmen haben mehr als 20.000 Anträge gestellt, um von den neuen amerikanischen Zöllen ausgenommen zu werden. Nicht nur Thyssen bekam eine Absage.
Ausländische Unternehmen haben offenbar nicht sonderlich große Chancen, von den jüngst von Washington verhängten Zöllen ausgenommen zu werden. Mittlerweile seien ungefähr 22.000 Anträge auf Ausnahmen von den zuständigen amerikanischen Stellen abgelehnt worden, berichtete die „Wirtschaftswoche“ und beruft sich auf Informationen aus dem Bereich des Handelsministeriums. Allein sieben Anträge der Thyssen-Krupp-Tochtergesellschaft TK Presta seien negativ beschieden worden.
Auch das österreichische Stahlunternehmen Voestalpine ist dem Bericht zufolge von Ablehnungen betroffen. Noch zur Wochenmitte hatte Konzernchef Wolfgang Eder die Hoffnung geäußert, dass sein Unternehmen zumindest teilweise die Einfuhraufschläge auf seine Produkte abwenden kann. Aktuell liegen den amerikanischen Behörden demnach unter anderem zahlreiche Anträge auf Ausnahmen seitens des Autozulieferers Schaeffler vor.
„Mit angezogener Handbremse“
Das Weltwirtschaftsklima hat sich derweil einer Umfrage zufolge angesichts des eskalierenden Handelsstreits abermals verschlechtert. Das Barometer fiel im dritten Quartal von 16,5 auf 2,9 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner vierteljährlichen Befragung von 1200 Experten aus 120 Ländern mitteilte. Es liegt damit in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals 2017. „Die Weltkonjunktur fährt nur noch mit angezogener Handbremse“, sagte der Ökonom Clemens Fuest, der die Forschungseinrichtung leitet. Die Lage werde zwar deutlich schlechter bewertet, doch sei das Niveau weiter hoch. „Die Erwartungen fielen dagegen abermals sehr stark und liegen auf dem niedrigsten Wert seit Ende 2011.“
Das Wirtschaftsklima verschlechterte sich nahezu in allen Regionen. Sowohl die Beurteilung der Lage als auch die Erwartungen fielen deutlich in der Europäischen Union, den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern inklusive China sowie in Lateinamerika. In den Vereinigten Staaten wurden die Aussichten ebenfalls pessimistischer beurteilt, während sich die Lage-Einschätzung verbesserte.
„Die Entwicklung des Welthandels ist gekennzeichnet durch den aktuellen Zollstreit, insbesondere für die Vereinigten Staaten und China geht inzwischen jeweils die Mehrheit der Experten von niedrigeren Exporten in den kommenden Monaten aus“, so Fuest. Damit einhergehend sinke auch die erwartete weltweite Investitionstätigkeit beträchtlich. Die Befragten rechnen zudem mit einer Stagnation des privaten Konsums.