F.A.Z. exklusiv : Wirtschaft moniert langsamen Glasfaserausbau
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Der Glasfaserausbau kommt in Deutschland nur schleppend voran. Bild: dpa
Deutschland hinkt beim Ausbau von schnellem Internet hinterher. Das ruft die Wirtschaft auf den Plan. Tausende Gewerbegebiete sind noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossen, wie ein neues Gutachten zeigt.
Die deutsche Wirtschaft macht Druck, was den Ausbau von schneller Glasfasernetzen auf dem Land angeht. „Deutschland muss beim Glasfaserausbau dringend aufholen“, sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, der F.A.Z. (Mittwochsausgabe). Die deutschen Weltmarktführer brauchten auch auf dem Land Anschluss an die digitalisierte Weltwirtschaft. Schweitzer verwies auf ein neues Gutachten, dass der DIHK in Auftrag gegeben hat und das der F.A.Z. vorliegt. Darin heißt es: „Moderne digitale Anwendungen können der Stadt-Land-Migration entgegenwirken und trotz rückgängiger Bevölkerungszahlen die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum ermöglichen.“ Allerdings seien noch 23.700 Gewerbegebiete nicht ans Glasfasernetz angeschlossen. 28 Prozent aller Unternehmen hätten keinen Zugang zu Netzen von mindestens 50-Megabit.
Schweitzer forderte ein effizienteres Vorgehen als bisher. „Die Fördergelder der Bundesregierung sollten gezielt in den Glasfaserausbau in den Regionen fließen, in denen der Markt die Lücken nicht schließen kann.“ Andernorts müsse auf Kooperationen von Anbietern und Investoren gesetzt werden.
Die scheidende Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) sagte der F.A.Z., dass die Digitalisierung schon jetzt fester Bestandteil unserer Lebens- und Arbeitswelt sei und mit immer größeren Schritten weiter voranschreite. „Der Netzausbau kostet viel Geld. Er muss auf der Prioritätenliste einer neuen Bundesregierung ganz oben stehen.“