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CPTPP : London meldet Beitritt zu transpazifischem Handelspakt

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Neue Autos stehen auf einem Gelände in der Grafschaft Kent. Das Vereinigte Königreich steht unmittelbar vor einem Beitritt zum Pazifik-Handelspakt CPTPP. Bild: dpa

Die britische Regierung hat angekündigt, dem transpazifischen Handelsabkommen CPTPP beizutreten. Es ist der größte Handelsdeal seit dem Brexit.

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          Großbritannien steht nach Angaben der Regierung in London kurz vor einem Beitritt zum transpazifischen Handelsabkommen CPTPP. Das teilte der Regierungssitz 10 Downing Street in der Nacht zum Freitag mit. Die Aufnahme in den Handelspakt der Pazifikanrainer soll demnach noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.

          Zu den Mitgliedern des 2018 in Kraft getretenen Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP) gehören unter anderen Japan, Kanada, Australien, Neuseeland, Mexiko, Singapur und Vietnam. Mit den meisten der teilnehmenden Staaten hat Großbritannien jedoch bereits bilaterale Freihandelsabkommen vereinbart.

          „Britische Unternehmen werden jetzt nie dagewesenen Zugang zu Märkten von Europa bis in den Südpazifik haben“, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak der Mitteilung zufolge. Langfristig werde der Beitritt 1,8 Milliarden Pfund (etwa 2 Milliarden Euro) zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen, so der Premier weiter.

          Für mehr als 99 Prozent der in Großbritannien hergestellten Waren sollen nach Angaben der britischen Regierung nun beim Export in die CPTPP-Mitgliedsländer keine Zölle mehr fällig werden – darunter Autos, Schokolade, Maschinen und Whisky.

          Kein Interesse aus den USA

          Mit dem Beitritt will die britische Regierung einen Teil des Versprechens der Befürworter des EU-Austritts des Landes erfüllen. Diese hatten in den vergangenen Jahren wiederholt erklärt, London könne außerhalb der EU einfacher Freihandelsabkommen mit schneller wachsenden Staaten beitreten. Aus Sicht von Kritikern können die daraus erzielten wirtschaftlichen Vorteile jedoch nur schwerlich die durch den Brexit entstandenen wirtschaftlichen Nachteile ausgleichen. 

          Nicht zu den Vertragsstaaten gehören die USA. Die Vereinigten Staaten waren einst unter Ex-Präsident Barack Obama die treibende Kraft hinter dem damals als TPP bezeichneten Handelsabkommen, das als Gegengewicht zur wirtschaftlichen Macht Chinas etabliert werden sollte. Sein Nachfolger Donald Trump hatte jedoch kein Interesse daran und beendete die Gespräche.

          Die elf verbliebenen Mitglieder verhandelten daraufhin neu über das Abkommen und unterzeichneten schließlich 2018 eine reduzierte Variante mit dem Namen CPTPP. Großbritannien hatte den Beitritt im Februar 2021 beantragt. 

          Auch der aktuelle US-Präsident Joe Biden zeigte bisher kein Interesse, dem Abkommen beizutreten. Sollten die USA sich doch noch anders entscheiden, würde die Freihandelszone erheblich an Bedeutung gewinnen.

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