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Nea Dimokratia : Griechische Konservative haben neuen Chef

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Kyriakos Mitsotakis Bild: AP

Die griechischen Konservativen stehen vor einem Umbruch. Ein jüngerer Reformpolitiker übernimmt das Ruder. Kyriakos Mitsotakis soll die Partei wieder an die Macht bringen. Leicht wird das nicht.

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          Die konservative griechische Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) hat einen neuen Chef: Kyriakos Mitsotakis setzte sich am Sonntag in einer Stichwahl gegen den bisherigen Parteichef Evangelos Meimarakis durch, wie die Partei nach der Auszählung von 70 Prozent der Stimmen mitteilte. Für Mitsotakis stimmten demnach 51 Prozent der Parteimitglieder, für Meimarakis 49 Prozent. Das endgültige Ergebnis soll am Montag vorliegen.

          Der 47-jährige Mitsotakis ist der Sohn des früheren griechischen Ministerpräsidenten und Parteichefs Konstantinos Mitsotakis. Er war von 2013 bis 2015 Minister für die Verwaltungsreform. Seine ältere Schwester Dora Bakogianni, die bereits Bürgermeisterin von Athen und Außenministerin war, hatte sich 2009 vergeblich um den Parteivorsitz beworben.

          An der parteiinternen Abstimmung beteiligten sich mehr als 300.000 Parteimitglieder. Der frühere Parlamentspräsident Meimarakis hatte nach der Niederlage der ND bei der Parlamentswahl im September sein Amt zur Verfügung gestellt. Er hatte den Posten erst im Juli von Ex-Ministerpräsident Antonis Samaras übernommen, der nach der Niederlage des Ja-Lagers beim Referendum über die Spar- und Reformmaßnahmen als Parteichef zurückgetreten war.

          Mitsotakis zeigte gleich am Sonntagabend, was er von der Links-Rechts-Regierungkoalition unter Alexis Tsipras hält und welchen Kurs er als neuer Parteichef der Konservativen einschlagen will: Die Nea Dimokratia werde alle Kräfte vertreten, die gegen „den Populismus einer unfähigen Regierung sind“, sagte er. Die Uhr dazu ticke, das solle sich (Ministerpräsident) Alexis Tsipras gut merken, fügte er hinzu. Seine Partei wolle er von Grund auf erneuern. Sein innerparteilicher Kontrahent Evangelos Meimarakis gratulierte Mitsotakis zu seinem Sieg.

          „Die Nea Dimokratia schlägt eine neue Seite auf“, titelte die Athener Boulevardzeitung „Ethnos“. „Mandat für Reformen und Erneuerung“, lautete der Tenor in der konservativen Zeitung „Eleftheros Typos“. Analysten kommentierten im Rundfunk, Tsipras habe nun einen starken Gegner bekommen. Die beiden Politiker seien „jung und dynamisch“ und ihre Duelle werden „hochspannend“ sein, hieß es.

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