Goldman Sachs : Bodenhaftung für Banker
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Banken sind nicht dem Gemeinwohl verpflichtet. Das sagt der Deutschlandchef der Bank Goldman Sachs. Das stimmt zwar. Richtig ist aber auch, dass es etliche Banken ohne die Hilfe der Gemeinschaft nicht mehr gäbe. Sie wären untergegangen in einer Krise, die sie selbst verursacht haben.
Banken sind nicht dem Gemeinwohl verpflichtet. Das stimmt. Richtig ist aber auch, dass es Goldman Sachs und andere Banken ohne die Hilfe der Gemeinschaft nicht mehr gäbe, sie wären untergegangen in einer Krise, die sie zusammen mit amerikanischen Politikern verursacht haben. Das mag der Statthalter von Goldman Sachs in Deutschland verdrängt haben.
Er folgt damit seinem Boss, dem Chef von Goldman Sachs in Amerika, der über sich sagt, er sei bloß ein Banker, der das Werk Gottes verrichte. Die verlorene Bodenhaftung gibt man diesen und anderen Boni-Bankern nicht zurück, indem man sie einer kleinen Strafsteuer unterwirft oder leicht zu umgehende Boni-Grenzen setzt.
Zielführender wäre es, den Investmentbankern die Kredithebel zu kürzen, durch die sie neben ihren Boni auch die Risiken für das ganze Finanzsystem nach oben katapultieren. Warum wirbt Amerikas Präsident für eine populistische Strafsteuer, die nichts bringt? Er scheut wohl die Machtprobe mit Wall Street. Nur wenn auch Amerika die Gipfelbeschlüsse der G-20 verwirklichte, die den Einsatz von Eigenkapital spürbar verteuerten (Basel III), werden die Banken ihr Risikoverhalten ändern.