Osteuropäer klagen über Getreideschwemme aus Ukraine
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Sinkende Weltmarktpreise: Ukrainisches Getreide im Hafen von Istanbul Bild: AFP
Es waren einmal Rekordpreise nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs. Inzwischen sind sie gesunken. Im Osten der EU gibt es sogar viel zu viel Getreide.
Blockierte Häfen im Schwarzen Meer, der Einbruch der Ernte in der Ukraine, der Kornkammer Europas, nach dem russischen Einmarsch und dann noch systematischer Getreidediebstahl von Russland – monatelang gab es wenig gute Nachrichten zur Lebensmittelversorgung. Die Weltmarktpreise steigen auf Rekordniveau. Das traf insbesondere die ärmeren Länder. Inzwischen aber sind nicht nur die Preise stark gefallen. Die osteuropäischen EU-Staaten klagen sogar darüber, dass ihre Agrarmärkte von billigem Getreide aus der Ukraine überschwemmt werden und so die heimische Produktion gefährden.
„Die Signale mehren sich, dass dieser Anstieg ohne Gegensteuern die EU-Agrarerzeuger in ernste Schwierigkeiten bringen kann“, heißt es in einem gemeinsamen Papier, das Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Tschechien und die Slowakei zum Treffen der EU-Agrarminister am Montag in Brüssel vorgelegt haben. Die EU müsse dringend handeln. Hintergrund ist, dass die EU auf die Blockade der ukrainische Ausfuhr durch Russland mit Handelserleichterungen reagiert hatte. Vor alle um den Weltmarkt und ärmere Staaten zu versorgen, schuf die EU sogenannte Solidaritätsspuren („Solidarity Lanes“), um Abwicklung und Kontrollen ukrainischer Agrargüter an den Grenzen zu erleichtern. Zudem schaffte sie vorübergehend die Einfuhrzölle auf ukrainische Waren ab.
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