Getränkeverpackungen : Die Rückkehr der Dose
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Für fast alle Dosen muss Einwegpfand gezahlt werden, es gibt nur wenige Ausnahmen - etwa für wein- oder spirituosenhaltige Getränke. Bild: dpa
Vor 17 Jahren verschwand die Dose quasi über Nacht aus den Regalen der Supermärkte, nachdem Jürgen Trittin das Dosenpfand eingeführt hatte. Das schleichende Comeback aber nimmt Fahrt auf.
Der Verkauf von Getränkedosen in deutschen Supermärkten steigt seit Jahren schleichend an – dieser Trend hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt: Fast vier Milliarden Dosen wurden 2019 in Deutschland verkauft, berichtet das Forum Getränkedose, der Lobbyverband der Dosenhersteller und Zulieferer. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent gegenüber 2018. Es ist der höchste Wert seit 17 Jahren.
Der Absatz der Dosen war im Jahr 2003 schlagartig eingebrochen, nachdem der damalige grüne Umweltminister Jürgen Trittin ein Dosenpfand von 25 Cent eingeführt hatte. Vor Einführung des Dosenpfands wurden in Deutschland rund 7,5 Milliarden Getränkedosen im Jahr verkauft, im Jahr darauf waren es nur noch 300 Millionen. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte des früheren Niveaus wieder erreicht.
Getrieben wird das Wachstum vor allem von den Segmenten Bier und Energy-Drinks. In beiden Kategorien wurden im vergangenen Jahr jeweils rund 1,2 Milliarden Getränkedosen verkauft. Der Rest entfällt auf Softdrinks und kleinere Segmente wie weinhaltige Getränke. Der Lobbyverband rühmt die Dose als besonders umweltfreundlich. Die Wandstärke der Dosen sei inzwischen „dünner als die eines menschlichen Haares“.