„Die EU muss auf Fracking setzen“
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Margarete Schramböck, Österreichs Wirtschaftsministerin Bild: Imago
Österreichs Wirtschaftsministerin will nicht, dass ihre Steuerzahler für deutsche Gasspeicher zahlen. Das Land ist gegen ein Gas-Embargo gegen Russland. Ein wichtiger Speicher soll unterdessen fast leer sein.
Österreich trägt das von der EU-Kommission vorgeschlagene Ölembargo gegen Russland mit, lehnt eine Ausweitung auf Erdgas jedoch ab. „Kurzfristig wird es kein Gasembargo mit uns geben“, stellte die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck in Berlin klar. Sie gehört der konservativen Volkspartei ÖVP von Kanzler Karl Nehammer an. Die Industrie ihre Landes habe große Anstrengungen unternommen, um im Sinne des Klimaschutzes von Kohle und Öl unabhängiger zu werden und auf umweltfreundlicheres Erdgas umgestellt. „Jetzt können wir sie nicht bestrafen und ihr die Energie abdrehen“, sagte Schramböck im Gespräch mit der F.A.Z. „Im Moment geht Versorgungssicherheit vor Klimaschutz.“
Ihr Land befinde sich beim Gas in einer Sondersituation, auf welche die Nachbarstaaten und die Kommission Rücksicht nehmen müssten. Denn Österreich unterhalte große Speicher, um andere Nationen wie Deutschland mitzuversorgen. Tatsächlich steht etwa in Haidach bei Salzburg einer der größten Speicher Mitteleuropas, der dem deutschen Unternehmen Astora-Germania gehört, einer Tochtergesellschaft des staatlichen russischen Rohstoffkonzerns Gazprom. Die Astora-Lager in Deutschland und Österreich sind wegen ihrer auffällig geringen Füllstände ins Gerede gekommen. Inzwischen befindet sich Gazprom-Germania unter Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur.
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