Fracking könnte Gasabhängigkeit von Russland senken
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Deutschland fördert 6 Prozent seines Erdgasbedarfs selbst – es waren schon mehr als 20 Prozent. Muss man in Deutschland wieder auf „Fracking“ setzen, um die Abhängigkeit von anderen zu mindern?
Deutschland ist auch deshalb so abhängig von russischem Gas, weil es seine eigene Förderung vernachlässigt – und weil es das sogenannte Fracking ohne Not verboten hat. Stattdessen soll jetzt vermehrt Flüssiggas (LNG) importiert werden. Nicht zuletzt aus den USA, obgleich diese große Mengen des Energieträgers mit der umstrittenen Methode gewinnen.
Der mittlere Gasverbrauch der Bundesrepublik beträgt recht konstant 90 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Inzwischen stammt die Hälfte davon aus Russland. Immerhin 5 Milliarden Kubikmeter fördert Deutschland aber selbst, knapp 6 Prozent des Bedarfs. Das klingt wenig, doch lagerten zwischenzeitlich in den Gasspeichern auch nicht mehr als 8 Milliarden. „Die Lage wäre also noch viel angespannter, wenn es keine deutsche Förderung gäbe“, sagt Ludwig Möhring, Chef des Erdgas- und Erdölverbands BVEG. „Unsere Mengen sind für die Versorgungssicherheit durchaus relevant.“ Beim Rohöl beträgt die Eigenförderung 2 Millionen Tonnen im Jahr oder 2 Prozent der Nachfrage. Auch hier ist Russland mit fast 30 Prozent der Hauptlieferant, ähnlich sieht es bei der Steinkohle aus.
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