Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur Bild: Marcus Simaitis
Erstmals spricht Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur, im Detail darüber, was nach einem russischen Gaslieferstopp passieren würde: Wohnzimmer bleiben warm, Schwimmbäder werden kalt – und in der Industrie entscheiden sechs Kriterien.
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Herr Müller, wann rechnen Sie mit der dritten Stufe des Notfallplans Gas, so dass die Bundesnetzagentur das knapp gewordene Gas zuteilen muss?
Idealerweise kommt es gar nicht dazu, wir tun alles, damit die Gasmangellage ausbleibt. Wir überprüfen fast stündlich die Lage und können sagen: Russland liefert weiter Gas. Weil es warm ist, weil die Preise hoch sind, weil gewerbliche und private Verbraucher weniger Gas nutzen, füllen sich die Speicher mit etwa 0,4 Prozentpunkten am Tag, das ist fast ein Rekord. Auch für die mittelfristige Versorgungssicherheit wird viel getan, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist ständig auf der Suche nach Flüssiggasanlagen, mobilen und festen. Das erste schwimmende LNG-Terminal soll im Dezember kommen, nach dem Jahreswechsel das zweite. Darum hoffe ich, dass der Kelch an uns vorübergeht.
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