
Corona-Geimpfte : Ein bisschen frei
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Sehnsuchtsvoller Blick nach Israel: Wie hier in Tel Aviv sind Restaurants und Cafés schon seit Wochen geöffnet. Bild: AP
Es gebe keinen „Anspruch auf Party“, sagt Gesundheitsminister Spahn jenen, die mehr wollen als die jetzt vorgesehenen Ausnahmen für Geimpfte. Lange wird die Regierung an diesem Kurs nicht festhalten können.
Da fehlt doch noch was: Dieser Gedanke drängt sich in der Debatte über mehr Freiheiten für Corona-Geimpfte auf. Zwar ist es zu begrüßen, wenn für diese Gruppe Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen oder Testpflichten demnächst entfallen sollen. Schließlich geht von Geimpften nach allem, was wir wissen, nur noch ein geringes Infektionsrisiko aus.
Doch es erschließt sich nicht, warum diese Menschen dann nicht auch wieder die Möglichkeit haben sollten, ins Restaurant oder ins Kino zu gehen, in einem Hotel zu übernachten oder gar in einem Club die Nacht durchzufeiern, wie das etwa in Israel wieder möglich ist. Es gebe keinen „Anspruch auf Party“, beschied Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) all jenen, die mehr wollen als die jetzt vorgesehenen Ausnahmen für Geimpfte. Doch wie lange die Regierung diesen Kurs beibehalten kann, ist fraglich.
Je mehr Deutsche in den kommenden Wochen ins Ausland reisen werden, um die Freuden des Alltags wieder zu genießen, oft sogar ohne dass dafür ein Impfnachweis oder ein Test nötig ist, desto größer dürfte der Druck werden, auch hierzulande wieder mehr Normalität zuzulassen.