
Das falsche Kalkül beim Freedom Day
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Es wird wieder gefeiert: Partynacht am vergangenen Donnerstag im Frankfurter Nachtclub Gibson. Bild: Ilkay Karakurt
Vom Tourismus bis zum Einzelhandel, von den Gastronomen bis zu den Konzertveranstaltern: Die Wirtschaft hat auf den „Freedom Day“ gedrängt. Das könnte sich als kurzsichtig erweisen.
Endlich kommt die Freiheit, nicht zuletzt für viele Gewerbetreibende. Auch wenn die Politik nicht mehr so gerne vom „Freedom Day“ spricht: Wenn am kommenden Sonntag wichtige Corona-Einschränkungen fallen, hoffen viele Branchen wieder auf steigende Umsätze – vom Tourismus bis zum Einzelhandel, von den Gastronomen bis zu den Konzertveranstaltern. Das könnte, so die Hoffnung, sogar jenen helfen, die zuletzt gar keine Restriktionen mehr zu beachten hatten: weil sich schlichtweg die Stimmung bessert, zumindest in Bezug auf die Pandemie, auch wenn die Weltlage im Übrigen kaum Anlass für Optimismus bietet.
Das könnte allerdings ein Fehlschluss sein. Die Lockerungen sind noch gar nicht in Kraft getreten, da steigen die Zahlen schon wieder –auch weil die Sitten bereits in Erwartung des sogenannten Freiheitstages um einiges lässiger geworden sind. Es zeigt sich abermals das Muster, das sich in Deutschland und anderen Staaten seit dem Ende des ersten Corona-Lockdowns vom Frühjahr 2020 stets aufs Neue wiederholt: Lockerungen wie Verschärfungen werden meist zu spät beschlossen – zu einem Zeitpunkt, zu dem es dafür eigentlich schon zu spät ist.
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