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Kauf von Immobilien : Frauen sind die wahren Entscheider

  • -Aktualisiert am

Kaufinteressierte betrachten in Heidelberg den Grundriss einer Wohnung. Bild: dpa

Eine Studie sieht Frauen als treibende Kraft beim Kauf von Häusern oder Wohnungen – auch wenn sich der Mann nachher um die Finanzen kümmert.

          2 Min.

          Der Bau eines Hauses oder der Kauf einer Wohnung ist ein Belastungstest für jede Beziehung. Doch wie sind die Rollen zwischen Männern und Frauen hier verteilt? Diese Frage versucht eine repräsentative Umfrage unter 1000 privaten Immobilienkäufern in Deutschland im Auftrag des Finanzdienstleisters Dr. Klein Privatkunden AG zu beantworten. Danach ist der Immobilienerwerb wohl eine Männerdomäne, wenn man der Erhebung glauben darf.

          Immerhin gaben 80 Prozent der männlichen Umfrageteilnehmer darin an, Auslöser für die Immobiliensuche gewesen zu sein, und 74 Prozent erklärten, auch das Wunschobjekt gefunden zu haben – jeweils deutlich mehr als der weibliche Anteil. Doch ob der Mann tatsächlich den entscheidenden Einfluss hatte, bezweifeln selbst die Auftraggeber der Studie. Dort wird eine eigene Beraterin mit der Aussage zitiert, dass der Anstoß für die eigenen vier Wände meist von Frauen ausgehe. Vordergründig spielt Geld eine wichtige Rolle.

          Laut Mitteilung geben 63 Prozent der Männer an, mehr Kapital eingebracht zu haben. Was nicht verwundert, denn sie werden meist besser bezahlt als Frauen. Doch in den neuen Bundesländern soll es zumindest gleichberechtigter zugehen als in den alten: Dort werde die Einlage für das Investment unter beiden Partnern fair verteilt, heißt es.

          Ganz ohne Zugeständnisse

          Für den Finanzdienstleister gibt es jedoch keinen Zweifel: „Bei jüngeren Paaren ist die Frau die eigentlich treibende Kraft beim Immobilienkauf, selbst wenn sich der Mann anschließend um die Finanzen kümmert.“ Häufig sei Familienzuwachs geplant, und bei der Finanzierung beachteten die Paare, dass die Monatsraten auch mit den gängigen Elternzeit-Modellen gut zu leisten seien. So gut wie immer nehme die Frau die volle Elternzeit in Anspruch. Dadurch trügen die Männer den größeren Anteil zur Finanzierung bei. Wenn es aber darum geht, weitere Möglichkeiten der Finanzierung auszuloten, haben Frauen unkonventionelle Ideen oder kreative Konzepte parat: etwa, wer sich in der Verwandtschaft ansprechen lässt, um den familiären Kraftakt zu stemmen.

          Ohnehin habe die Umfrage ergeben, dass Frauen in den vergangenen zehn Jahren beim Erwerb von Immobilien aktiver geworden seien, auch wenn bei manchen Investments Abstriche gemacht wurden. Doch immerhin gaben 65 Prozent aller Befragten zu Protokoll, ihre Wunschimmobilien ganz ohne Zugeständnisse gekauft zu haben.

          Bei den anderen 35 Prozent sei die Quadratmeterzahl oder auch die Ausstattung anders als zuvor gewünscht ausgefallen. Zudem wollen die Auftraggeber der Studie herausgefunden haben, dass die befragten Männer häufiger das Gefühl beschleiche, dass ihre Partnerin mehr Abstriche habe machen müssen als sie selbst. Dies wurde allerdings von den Frauen nicht bestätigt. Sie hätten durchaus weniger Kompromisse gemacht als „Mann denkt“.

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