Macrons Routinier
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Bruno Le Maire Bild: EPA
Bruno Le Maire wird auch in den nächsten Jahren der Hüter der französischen Staatsfinanzen bleiben. Eine mögliche Präsidentschaftskandidatur in fünf Jahren hat der Libero Macrons nicht ausgeschlossen.
Bruno Le Maire bleibt französischer Finanz- und Wirtschaftsminister. Einen Monat nach der Stichwahl um das oberste Staatsamt ist damit klar, dass Präsident Emmanuel Macron an einer wichtigen Schaltstelle auf Kontinuität setzt, während die Ernennung von Élisabeth Borne zur Premierministerin für frischen Wind sorgen soll. Schon die vergangenen fünf Jahre war Le Maire Finanz- und Wirtschaftsminister. Mit seinen 53 Jahren ist er einer der Routiniers in Macrons Mannschaft, der auch einer internationalen Öffentlichkeit gut bekannt ist.
Das liegt vor allem daran, dass der groß gewachsene Le Maire mit seinen kräftigen blauen Augen Kameras und Mikrofone selten scheut. Er gilt als ehrgeizig und umtriebig. Auf EU-Gipfeln war er oft der tonangebende Minister, wenn es um Fiskalregeln, Industriepolitik oder die von Paris geforderte Reform des Strombinnenmarkts ging. Die französischen Interessen formuliert Le Maire, der Englisch und Deutsch fließend spricht, noch unmissverständlicher als viele seiner Vorgänger. Bisweilen reizt er rhetorische Grenzen aus, wie im Frühjahr, als er zum „totalen Wirtschaftskrieg“ gegen Russland aufrief – woraufhin er sich nach einem Rüffel aus dem Élysée-Palast öffentlich entschuldigen musste.
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