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Frankreichs Energieministerin : „Die Kohle macht weniger als ein Prozent unseres Strommix aus“

Agnès Pannier-Runacher, Frankreichs Energieministerin Bild: AFP

Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher will Berlin nicht noch einmal um die Verlängerung der deutschen AKW-Laufzeiten bitten. Sie nennt es aber „nicht akzeptabel“, wenn die EU den französischen Atomstrom diskriminiert.

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          Frau Ministerin Pannier-Runacher, Sie reisen an diesem Dienstag nach Brüssel zum Energieministertreffen und am Mittwoch nach Berlin, wo Sie Ihren Amtskollegen Robert Habeck treffen. Man hatte zuletzt nicht den Eindruck, dass es zwischen Berlin und Paris eine wirkliche Harmonie in der Energiepolitik gibt, trotz eines Solidaritätsabkommens, das gegenseitige Strom- und Gaslieferungen sicherstellt. Wie oft sprechen Sie mit Habeck, und wie angespannt ist Ihr Verhältnis?

          Niklas Záboji
          Wirtschaftskorrespondent in Paris

          Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Wir sprechen zwei- bis dreimal pro Woche auf Stabsebene miteinander. Auf europäischer Ebene ist es uns im Laufe des Jahres 2022 gelungen, sechs Texte abzuschließen, die zu Beginn nicht unbedingt konsensfähig waren, wie den Gaspreisdeckel. Noch nie wurden so viele Texte in so kurzer Zeit finalisiert. Und das Energiesolidaritätsabkommen zwischen unseren beiden Ländern hat funktioniert, da weder Frankreich noch Deutschland Schwierigkeiten mit ihrer Strom- und Gasversorgung zu beklagen hatten, obwohl dies zu Beginn des Winters noch nicht sicher war. Im Grunde genommen ist das, was uns zusammenbringt, viel wichtiger als das, was uns trennt.

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