Frankreich : Doppelte Moral
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Das Konzept des "nationalen Champions" wird nicht zu Unrecht Frankreich zugeschrieben. Diese Konzeption findet es gut, wenn französische Firmen ausländische kaufen, hält es aber für schlecht, wenn ausländische Firmen französische kaufen.
Das Konzept des "nationalen Champions" wird nicht zu Unrecht Frankreich zugeschrieben. Diese Konzeption prägt zweierlei: erstens ein Merkantilismus, der es gut findet, wenn französische Firmen ausländische Firmen kaufen, es aber für schlecht hält, wenn ausländische Firmen französische Firmen kaufen; zweitens eine kritische Haltung gegenüber einem angelsächsischen, als ungezügelt verstandenen Kapitalismus.
In Frankreich grassiert die Furcht, das Land könne zu einer Werkbank degradiert werden, falls es nicht auch Sitze großer Unternehmen beherberge.
Paris hat bereits „nationale Champions“ geschaffen
Wie schnell Paris handeln kann, zeigt das Beispiel der Fusion von Suez und Gaz de France zu einem der größten Energieversorger der Welt, die offenbar kurzfristig mit Hilfe der Regierung beschlossen wurde, um eine feindliche Übernahme von Suez zu verhindern.
Durch nationale Fusionen waren zuvor schon der zweitgrößte Pharmakonzern der Welt (Sanofi-Aventis), der viertgrößte Ölkonzern der Welt (Total) sowie die zweitgrößte Bank der Eurozone (BNP Paribas) entstanden.