Die Provinz bleibt ein Pulverfass
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Die gelben Westen sind wieder da: Proteste von Bauern gegen hohe Dieselpreise Bild: AFP
Die Corona-Pandemie hat den Stadt-Land-Gegensatz in Frankreich etwas entschärft. Doch das wirtschaftliche Gefälle bleibt enorm.
Die gelben Westen sind wieder da. Für Freitag und Samstag hat die lokale Vereinigung in der nordwestfranzösischen Gemeinde Vire Normandie zu Demonstrationen aufgerufen. Sie zählt auf Facebook knapp 600 Mitglieder und hat schon seit vergangenem Herbst in regelmäßigen Abständen den Protest „wiederbelebt“, der vor etwas mehr als drei Jahren über Wochen Hunderttausende auf die Straße gebracht hatte. Auslöser war damals eine geplante Ökosteuer auf Benzin und Diesel. Vor allem in kleineren Städten machte sich daraufhin Frust breit über Politiker in Paris, die vermeintlich über die Köpfe der Menschen auf dem Land hinweg entscheiden und das Leben immer teurer machen.
Nicht nur in der Normandie, auch an anderen Orten in der französischen Provinz haben sich jüngst wieder vereinzelt Menschen zusammengefunden, um ihrem Unmut über die hohen Energiepreise in Form von gelben Westen Ausdruck zu verleihen. Von einer wirklichen „Bewegung“ kann bislang zahlenmäßig zwar noch keine Rede sein. Doch in der französischen Öffentlichkeit bleiben die gelben Westen ein Menetekel. Ein etwaiges Wiederaufflammen von vornherein im Keim zu ersticken gilt neben den anstehenden Wahlen als Grund dafür, dass die Regierung von Präsident Emmanuel Macron Bürger und Unternehmen schon seit Oktober mit Preisbremsen und üppigen Zuschüssen bedacht hat.
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