Wenig luxuriös: ein geschlossener Dior-Shop in Moskau Bild: EPA
Die Folgen des Krieges treffen immer mehr Russen: Die junge Elite verlässt das Land, erste Konzerne stellen ihre Arbeit ein. Andere leben weiter, als gäbe es keinen Krieg – doch die Sanktionen werden bald für alle im Land zu spüren sein.
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Noch vor Kurzem war die IT-Wirtschaft eine der großen Hoffnungen der russischen Wirtschaft. Erfolgreiche Konzerne wie Yandex hatten Pläne, mit selbstfahrenden Autos den Weltmarkt zu erobern; in Russland gegründete Start-ups wurden im Westen aufgekauft. Die auf Sowjetzeiten zurückgehende Stärke der naturwissenschaftlichen Ausbildung brachte viele gute Programmierer hervor. Nun gehören sie neben Regimekritikern und Journalisten zu denen, die Russland so schnell wie möglich verlassen wollen; busseweise fahren sie über die Grenze nach Estland oder fliegen, wenn sie ein Ticket ergattern können, in eines der wenigen noch verfügbaren Ziele, nach Armenien, Usbekistan, Israel oder in die Türkei – ohne Aussicht auf baldige Rückkehr.
Russische IT-Unternehmer aus baltischen Ländern chartern ganze Flugzeuge, um russische Fachkräfte nach Armenien auszufliegen. In Georgien sind in den vergangenen Tagen nach Regierungsangaben rund 25.000 Russen angekommen, in Armenien sollen es jeden Tag rund 6000 Russen und Ukrainer sein. Fachleute schätzen, dass seit Kriegsausbruch bis zu 300.000 Russen das Land verlassen haben.
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