Fehlende Deutschkenntnisse : Viele Flüchtlinge mit Sprachdefizit
- -Aktualisiert am
Flüchtlinge arbeiten in der Ausbildungswerkstatt der Bahn in Thüringen. Bild: dpa
Fehlende Sprachkenntnisse und Qualifikationen erschweren für viele Flüchtlinge die Integration. Eine neue Statistik ergibt nun neuen Aufschluss darüber. Das sind die Ergebnisse.
Dass fehlende Deutschkenntnisse und mangelnde Qualifikationen die größten Hemmnisse für die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt sind, ist allgemein bekannt. Eine aktuelle Statistik gibt nun aber Auskunft über das Ausmaß der Defizite. Dafür befragte das staatliche Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rund 500 anerkannte Flüchtlinge aus Syrien und Irak, die von der sozialen Grundsicherung (Hartz IV) leben.
Fast zwei Dritteln fehlte eine abgeschlossene Berufsausbildung, wie aus den nun veröffentlichten Daten hervorgeht. Sie zeigen darüber hinaus eine „deutliche Polarisierung“, wie es weiter heißt. Denn während jeder Vierte nicht einmal einen Schulabschluss besaß, verfügte jeder Zweite über einen Abschluss, welcher der deutschen Fachhochschul- oder Hochschulreife entsprach.
Die Spreizung zeige sich auch bei den beruflichen Qualifikationen: 64 Prozent Flüchtlingen ohne Abschluss stünden immerhin 27 Prozent mit Hochschulzertifikat gegenüber. Günstig für die Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis wirkt sich laut IAB das relativ geringe Durchschnittsalter von rund 30 Jahren, eine meist gute gesundheitliche Verfassung sowie eine oftmals hohe Motivation aus.
Ein Großteil der befragten Flüchtlinge (86 Prozent) wurde von den Jobcentern zunächst in einen Deutsch- oder Integrationskurs geschickt. 41 Prozent bekamen zudem eine berufliche Weiterbildung oder eine Umschulung angeboten. Jeder Fünfte erhielt das Angebot für eine Vollzeit-, Teilzeit- oder Ausbildungsstelle, 19 Prozent bekamen die Möglichkeit für ein Praktikum und 13 Prozent für einen Minijob.