Ukrainer sind in der EU nichts Neues
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Flucht in die EU: Neuankömmlinge an der ukrainisch-polnischen Grenze zwischen Lemberg und Zamosc Bild: Daniel Pilar
Schutzsuchende aus der Ukraine werden in Deutschland wie Exoten begrüßt. Dabei sind ihre Landsleute längst in Europa angekommen.
Die Bilder ähneln sich, nur dass sie diesmal vom Hauptbahnhof in Berlin kommen, nicht in München. Auf den Bahnsteigen drängen sich die Flüchtlinge, die mit dem Zug aus dem Osten eintreffen, und erwartet werden sie von Einheimischen, die ihre Hilfe und Solidarität anbieten. Nur dass die Neuankömmlinge sich nicht vor einem Krieg im fernen Syrien in Sicherheit bringen, sondern vor einem Krieg in der nahen Ukraine.
Gerade weil sich die Parallele so aufdrängt, droht die Debatte schon wieder heiß zu laufen, in verschiedene Richtungen. Den einen sind die Ukrainer heute willkommener als einst die Syrer. Andere kritisieren, dass Teile von Politik und Öffentlichkeit die Schutzsuchenden des Jahres 2015 schlechter behandelt hätten als diejenigen des Jahres 2022. Und viele fragen sich besorgt, welche Verwerfungen das alles noch auslösen wird, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nachbarländern des östlichen Mitteleuropas: Waren etwa Polen und Ungarn nicht die Länder, die sich einst am schärfsten gegen Asyl und Einwanderung ausgesprochen haben?
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