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Geflüchtete aus der Ukraine : Nicht nur in Helferjobs

Ein Schild in den Farben der Ukraine mit der Aufschrift "Welcome" am Hauptbahnhof in München Bild: dpa

Geflüchtete aus der Ukraine sind auf Teilen des deutschen Arbeitsmarkts durchaus gern gesehen – doch es gibt die Sorge, dass viele von ihnen in Helferjobs landen könnten. Die Bundesagentur für Arbeit will gegensteuern.

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          Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Das hat der größte deutsche Schlachter Tönnies gerade zu spüren bekommen. Für gut anderthalb Stunden standen kürzlich drei Mitarbeiter des Unternehmens an der polnisch-ukrainischen Grenze und verteilten Handzettel, auf denen sie einen Arbeitsplatz, Wohnraum und die Weiterfahrt nach Deutschland anboten. Auch wenn sie nach eigenen Angaben recht schnell von Aktivisten verjagt wurden, ohne auch nur eine ein­zige Person akquiriert zu haben, hat ihr Vorgehen hohe Wellen geschlagen. Kritiker warfen dem Unternehmen vor, Flüchtlinge ausbeuten zu wollen.

          Britta Beeger
          Redakteurin in der Wirtschaft und zuständig für „Die Lounge“.
          Jonas Jansen
          Wirtschaftskorrespondent in Düsseldorf.

          „Sorry, vielleicht waren wir hier zu vor­eilig. Daher haben wir das Angebot vorerst eingestellt“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Grundsätzlich gebe es keinen Bedarf an neuen Mitarbeitern, im Gegenteil sogar einen Einstellungsstopp. Unternehmenschef Clemens Tönnies habe aber kürzlich einen Hilfskonvoi nach Südpolen begleitet und vor Ort rausgehört, dass viele Geflüchtete schnell einen Job finden, Geld verdienen und damit ihr Haus wiederaufbauen wollten, wenn der Krieg vorüber ist. Kurz: Man wollte bloß helfen.

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