
„Fincen-Files“ : Stärke gegen Wäscher
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Die Deutsche Bank sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert. Dabei sind die Sachverhalte zum Teil schon seit Jahren bekannt - und aufgearbeitet. Bild: dpa
Brisante Dokumente belegen, wie die organisierte Kriminalität das Bankensystem für ihre Geldwäsche-Aktivitäten nutzt. Europa muss schnell gegen die Banden aufrüsten und darf sich nicht im Streit um Zuständigkeiten verzetteln.
Geldwäsche ist kein Kavaliersdelikt – das zeigen die Unterlagen, die nun aus dem amerikanischen Finanzministerium herausgesickert sind, sehr deutlich. Normalerweise lässt sich nur erahnen, was hinter den Fällen steckt, zu denen Banken und Aufsichtsbehörden im Nachhinein Vergleiche schließen.
Jetzt aber zeigt sich zum Beispiel, dass die Deutsche Bank über Jahre Geschäfte abgewickelt hat, die zumindest in Verbindung mit der russischen Mafia stehen oder auch mit einem Pakistaner, der für Terrororganisationen arbeitete. Die Fälle machen deutlich, dass man den Kampf gegen Geldwäsche nicht ernst genug nehmen kann. Das gilt in erster Linie für die Banken, denen es nicht egal sein darf, wer da zu welchem Zweck ihre Infrastruktur nutzt. Viele haben den Kampf gegen Geldwäsche in den vergangenen Jahren verschärft – vor allem auf Druck amerikanischer Behörden.
Es wird höchste Zeit, dass auch Europa hier aufrüstet. Das organisierte Verbrechen ist kreativ und zahlungskräftig. Wer solchen Kriminellen den Weg ins internationale Finanzsystem verstellen will, muss Stärke zeigen, statt sich im Klein-Klein der Zuständigkeiten zu verlieren.