Neue Entwicklung : Gibt es von Fielmann bald adaptive Brillen?
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Eine adaptive Brille des Start-ups Deep Optics Bild: Deep Optics
Einfach nur Brillen verkaufen reicht Fielmann nicht. Die Investition in das israelische Start-up Deep Optics soll ganz neue Geschäftschancen bringen.
Der Optikkonzern Fielmann beteiligt sich an einem israelischen Start-up, das in der Entwicklung von elektro-optischen Brillengläsern tätig ist. Deep Optics hat eine Technologie auf der Basis von Flüssigkristall-Linsen entwickelt, die den Fokus der Brillengläser an jede Entfernung und damit an die jeweilige Situation anpassen können. Finanzielle Details zu der Transaktion nennt das Hamburger Unternehmen nicht, außer dass Fielmann Ventures in der dritten Finanzierungsrunde des Start-ups der führende Investor sei und jetzt 10 Prozent der Anteile hält. Das deutet darauf hin, dass die Entwicklungen schon relativ marktreif sein könnten. Als strategische Investoren werden auf der Homepage von Deep Optics zudem noch der Optikkonzern Essilor-Luxottica und Samsung Ventures genannt.
Die Investition lege den Grundstein für eine Vielzahl spannender Zukunftsanwendungen, stellt Marc Fielmann, der Vorstandschef der Fielmann-Gruppe, in Aussicht: „Die Möglichkeit, den optischen Fokus von Brillengläsern dynamisch anzupassen, hat disruptives Potenzial, insbesondere im Markt für Smart Glasses“, wird Fielmann in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft gehe es auch um Anwendungen im Bereich von Gleitsichtgläsern.
Eine erste Anwendung, genannt 32 ° N, hat Deep Optics im vergangenen Jahr vorgestellt, und zwar eine Sonnenbrille, die sich mit einem Fingerwisch in eine Lesebrille verwandeln lässt. Nach Abschluss der Beta-Testphase wolle man diese Brille im nächsten Jahr „für Kunden zugänglich machen“, wird Yariv Haddad, Vorstandschef und einer der Gründer von Deep Optics in der Mitteilung zitiert. Das Unternehmen mit Sitz in Petah Tikva strebe zudem an, mit den dynamischen Fokallinsen auch das Nutzer-Erlebnis im Bereich Augmented Reality und Virtual Reality (AR und VR) zu verbessern.
Die Strategie von Fielmann ist es, ein Beteiligungs-Portfolio zu entwickeln, das disruptive Technologien sowohl für die Augenoptik wie auch Hörakustik zur Verfügung stellt. Der 33 Jahre alte Sohn des Firmengründers Günther Fielmann sieht nicht zuletzt in der Industrieanwendung von Smart Glasses großes Potenzial.