Corona und der Festivalsommer : „Wacken“ plant weiter – Termine für „Splash“ und „Melt“ abgesagt
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Das Melt-Festival 2016 Bild: dpa
Nach „Rock am Ring“, „Hurricane“ und weiteren Musikfestivals folgt nun die Absage von „Splash“ und „Melt“, die für Juni und Juli geplant waren. Die „Wacken“-Veranstalter hoffen dagegen noch auf den Termin Ende Juli.
Ein Tag nachdem CTS Eventim unter anderem die großen Zwillingsfestivals „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ sowie „Hurricane“ und „Southside“ auch für 2021 abgesagt hat, reihen sich weitere prominente Namen ein. Sowohl das „Melt“ als auch das dieses Jahr als Doppelausgabe geplante Hip-Hop-Festival „Splash“ werden wegen der Corona-Pandemie nicht an den geplanten Terminen stattfinden, teilte Veranstalter Goodlive am Donnerstagnachmittag mit. Das „Melt“ war für den Zeitraum 4. bis 6. Juni geplant, während das „Splash“ vom 8. bis 10. und 15. bis 17. Juli hätte stattfinden sollen. Wie das ebenfalls abgesagte „Full Force“-Festival finden sie gewöhnlich auf dem Gelände eines ehemaligen Tagebaus – „Ferropolis“ genannt – in der Nahe von Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt statt.
In den vergangenen Wochen und Monaten habe es viele Gespräche innerhalb der Branche über mögliche Konzepte gegeben. Die aktuelle Lage und die damit verbundene fehlende Perspektive machten es jedoch „schlichtweg unmöglich; auf die ursprünglichen Termine zu setzen“, heißt es in einer Mitteilung von Goodlive.
Das Unternehmen war wie die Eventim-Tochtergesellschaft FKP Scorpio Teil einer „Solutions for Festivals“ genannten Initiative verschiedener großer Veranstalter. „Wir geben weiterhin alles und vor allem die Hoffnung nicht auf, um vielleicht doch noch in diesem Jahr gemeinsam feiern können“, so die Mitteilung – auch wenn es vielleicht nicht „im gewohnten Setting erfolge“, wie in einem Post auf dem „Splash“-Profil auf Facebook angemerkt wird. Man wolle auf eine Verbesserung der Pandemie-Lage reagieren können.
Abgesagt wurden auch die Termine der beiden Ausgaben des „Heroes Festival“, die in Geiselwind (18. bis 19. Juni) und Freiburg (23. bis 24 Juli) geplant waren. Das ebenfalls von Goodlive organisierte „Superbloom“ ist weiterhin für den 4. und 5. September im Münchener Olympiapark geplant. CTS Eventim hatte am Mittwoch die sieben großen Festivals für 2021 grundsätzlich abgesagt, eine Verschiebung oder alternative Form – abgesehen von etwaigen Digital-Varianten – wurde nicht in Aussicht gestellt.
„Wacken“ noch für Ende Juli geplant
Die Veranstalter des „Wacken“-Festivals, das gewöhnlich rund 70.000 Besucher ins gleichnamigen Dorf in Schlwesig Holstein lockt, erklärten unterdessen am Mittwochabend, man plane derzeit noch weiter für den 29. bis 31. Juli. „Unser später Veranstaltungstermin am letzten Juli-Wochenende erlaubt uns, die weitere Entwicklung der Situation – etwa auch hinsichtlich des Fortschritts der Impfkampagne und kommenden Entscheidungen der Bundesregierung – zu beobachten, und ermöglicht uns eine längere Vorbereitungszeit“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen: „Sobald sich konkretere Entwicklungen anbahnen, werden wir unsere Fans darüber in Kenntnis setzen.“ Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten genieße natürlich absolute Priorität.
Von den Organisatoren des Elektro-Festivals „Parookaville“, das üblicherweise ebenfalls gut 70.000 Besucher anzieht, hieß es indes, man prüfe eine Verschiebung in den September. Der aktuelle Termin 16. bis 18. Juli erscheine jedenfalls zunehmend unwahrscheinlich. Sowohl an „Wacken“ als auch an „Parookaville“ ist der internationale Festivalveranstalter Superstruct beteiligt.
Das mit normalerweise 5000 Besuchern deutlich kleinere „Immergut“-Festival in Neustrelitz hatte indes schon im Januar die Verschiebung von Mai auf einen Termin Ende August verkündet. Geplant wird dort derzeit mit 3000 Gästen. Ebenfalls verschoben, allerdings von Anfang Juni, wurde auch der „BigCityBeats World Club Dome“ in Frankfurt. Das Festival soll nun vom 3. bis 5. September im Deutsche Bank-Park stattfinden.