Warum Millionen Deutsche dem Arbeitsmarkt fernbleiben
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Spielende Kinder in einer Kita in Osnabrück. Bild: dpa
Während der Pandemie ist diese „Stille Reserve“ deutlich gewachsen. Kinderbetreuung ist ein Haupthindernis dafür, dass die Menschen überhaupt nach einer Anstellung suchen.
Der deutschen Wirtschaft fehlen Fachkräfte und Arbeitskräfte im allgemeinen. Schon jetzt behindert dieser Mangel jedes zweite Unternehmen, hat die Förderbank KfW kürzlich berichtet und gewarnt, dass Deutschland auf eine Ära abnehmenden Wohlstandes zusteuere, falls sich an diesem Zustand nichts ändere. Während Zuwanderung als ein Schlüssel für eine Linderung des Problems gilt, lenken am Freitag veröffentlichte Daten den Blick darauf, dass Millionen Deutsche grundsätzlich arbeiten wollen, dem Arbeitsmarkt aus verschiedenenden Gründen aber nicht zur Verfügung stehen – und diese Zahl wächst. Im Jahr 2021 gehörten 3,1 Millionen Menschen zu der sogenannten Stillen Reserve, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Die Zahl ist zwar wegen methodischer Veränderungen in den Statistiken nicht exakt vergleichbar, doch offenbar gab es einen deutlichen Anstieg: Für 2019 bezifferten die Statistiker die Stille Reserve auf lediglich 2,2 Millionen Menschen.
Eine Erklärung für einen Teil des Zuwachses ist die Corona-Pandemie, heißt es aus dem Bundesamt. Menschen, die in der Krise ihre Arbeit verloren oder gekündigt haben, hätten womöglich nicht direkt wieder die Suche nach einem neuen Job aufgenommen. Staatliche Transferleistungen und viele weitere harte und weichere Faktoren können dabei eine Rolle spielen.
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