
Ein jämmerliches Bild
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Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und Whistleblowerin Frances Haugen bei der Anhörung vor dem Senatsausschuss Bild: dpa
An Facebook sind viele Skandale abgeprallt. Aber das muss nicht so bleiben. Whistleblowerin Frances Haugen könnte zu einer echten Bedrohung für den Internetgiganten werden.
Es war ein fesselnder Auftritt, den Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen in dieser Woche vor dem amerikanischen Kongress hinlegte. Und Richard Blumenthal, einer der Senatoren, zog hinterher ein bemerkenswertes Fazit. So viel Einhelligkeit habe er unter Politikern noch selten erlebt, sagte er. „Hätten Sie Ihre Augen geschlossen und nicht gewusst, wer spricht, hätten Sie nicht sagen können, ob es ein Republikaner oder ein Demokrat war.“
Das war keine Übertreibung, von den ansonsten immer tieferen parteipolitischen Gräben war so gut wie nichts zu spüren. Facebook sollte das alarmieren. Die Zeiten, in denen der Internetgigant darauf vertrauen konnte, dass die Zerstrittenheit in Washington ihn vor strengerer Regulierung bewahrt, könnten vorbei sein. Und wenn es nach Blumenthal geht, steht dem Konzern einiges bevor. Er sprach von einem „Tabakmoment“, eine Anspielung darauf, wie Zigarettenhersteller in Amerika einst zur Rechenschaft gezogen wurden, nachdem sie jahrelang die Gefahren ihrer Produkte klein geredet hatten.
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