Mario Draghis langer Schatten
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Christina Lagarde folgte 2019 auf Mario Draghi an der Spitze der Europäischen Zentralbank: Hier unterhalten sie sich im Jahr 2012 auf einer Konferenz in Paris. Bild: dpa
Die Angst vor einer neuen Eurokrise lähmt die Europäische Zentralbank in ihrem Kampf gegen die Inflation. EZB-Präsidentin Lagarde leidet unter dem Erbe ihres Vorgängers.
Erinnerungen an Mario Draghis legendären Auftritt vor fast genau zehn Jahren wurden wach, als die Europäische Zentralbank am Mittwoch über eine kurzfristig einberufene Sitzung ihres Zentralbankrats berichtete. Wie in der ersten Eurokrise waren die Anleiherenditen in Peripherieländern zuvor kräftig gestiegen. Und so wie Hans-Werner Sinn als damaliger Präsident des Ifo-Instituts in der ersten Eurokrise die Kassandra gegeben hatte, so ließ sich am Mittwoch sein Nachfolger Clemens Fuest mit einer düsteren Prognose zitieren: „Was sich hier abspielt, ist klar: Das ist die Rückkehr der Eurokrise.“
Ist es wieder so weit? Das erscheint nicht sicher. Wahr ist: Die Europäische Zentralbank zeigt sich in ihrem Denken noch stark von der Amtszeit Draghis geprägt. Und so schickt sich Christine Lagarde an, den Ausbruch einer neuen Eurokrise mit ähnlichen Mitteln verhindern zu wollen wie jenen, mit denen Draghi von Herbst 2012 an die erste Eurokrise eingedämmt hatte.
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