
Vorsicht vor geldpolitischen Irrtümern
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Geldpolitik aus dem Frankfurter Ostend: Das EZB-Hochhaus spiegelt sich im Main. Bild: AP
Derzeit fordern manche Ökonomen und Geldpolitiker von der Europäischen Zentralbank, mit ihren Zinserhöhungen bald wieder aufzuhören. Doch ihre Argumente taugen immer noch nichts.
Ein wesentlicher Grund für die Unterschätzung der Inflation im vergangenen Jahr war der Irrglaube mancher Geldpolitiker und Ökonomen, eine deutliche und möglicherweise nur vorübergehende Erhöhung von Preisen für Energie und Nahrungsmittel werde sich nicht im allgemeinen Verbraucherpreisniveau niederschlagen. Die Unhaltbarkeit dieser Einschätzung ließ sich zwar schon während der letzten großen Inflationswelle vor rund einem halben Jahrhundert erkennen.
Die Befürworter dieses Irrglaubens suchten jedoch damals wie heute Argumente, warum die Geldpolitik die Zinsen keineswegs deutlich erhöhen sollte. Nicht zufällig befanden sich unter ihnen in Deutschland vorwiegend Ökonomen, die von einer Abschaffung der Schuldenbremse träumen. Sie setzen sich, sei es auf nationaler oder europäischer Ebene, für weitere schuldenfinanzierte Investitionsprogramme ein und werben für eine Bereitschaft der Zentralbanken, bei Bedarf Schuldnern mit Anleihekäufen zu helfen.
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