Vom Bundestag direkt zum DGB
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Yasmin Fahimi, die designierte neue DGB-Chefin, kommt aus dem Parlament an die Spitze der Gewerkschaften. Bild: Imago
Der Gewerkschaftsbund hat eine unerwartete Lösung für seine Führungsfrage: Yasmin Fahimi, Abgeordnete und einst SPD-Generalsekretärin, soll übernehmen. Sie erfüllt zwei Kriterien, die bei der Kandidatensuche besonders im Vordergrund standen.
Man könnte auf die Idee kommen, dass ein Zusammenhang zwischen diesen Personalentscheidungen besteht: Am Dienstag waren der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Arbeitgeberverbände nach hartem Ringen übereingekommen, dass die frühere Bundesarbeitsministern Andrea Nahles (SPD) neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit werden soll. Und am Mittwoch hatte der DGB plötzlich auch eine Lösung für sein eigenes Personalproblem: Yasmin Fahimi, unter Nahles Staatssekretärin im Arbeitsministerium, soll dort die Führung übernehmen, wenn DGB-Chef Reiner Hoffmann im Mai in den Ruhestand geht. Da Nahles seit jeher der IG Metall angehört, vor Jahren hauptamtlich dort gearbeitet hat, ist auch sie für diesen Posten qualifiziert. Aber seit Dienstag nicht mehr verfügbar.
Bemerkenswert ist die Nominierung Fahimis, die der gewerkschaftliche Dachverband nun verkündet hat, indes nicht nur deshalb. Fahimi, die früher hauptberuflich für die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) gearbeitet hat, ist seit 2017 SPD-Bundestagsabgeordnete, gerade hat sie zum zweiten Mal das Direktmandat in ihrem Wahlkreis in Hannover gewonnen. Zugleich gehört sie dem SPD-Fraktionsvorstand und dem Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales an. Sie soll nun also direkt aus der Politik an die Spitze des Gewerkschaftsbundes wechseln und als oberste gewerkschaftliche Interessenvertreterin gegenüber der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP wirken.
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