EU-Kommission schwächt Pläne für Euro-7-Abgasgrenzwerte ab
- -Aktualisiert am
Autohersteller erwarten gespannt die neuen Abgasnormen. Bild: dpa
Autohersteller fürchten schärfere Schadstoffgrenzwerte. Doch nach F.A.Z-Informationen kommt die EU-Kommission der Branche entgegen. Umweltschützer beklagen, dass Profite Vorrang vor der Gesundheit hätten.
Es ist nach dem Verbrenner-Verbot der gravierendste EU-Gesetzesvorschlag für die Autoindustrie. Mit entsprechend großer Sorge wartet die Branche auf die Vorschläge der Europäischen Kommission zu den neuen Euro-7-Abgasnormen. Mehrfach ist der Vorschlag verschoben worden, auch weil die Branche sich früh mit allen Mitteln gegen die zunächst erwogenen strikten Vorgaben für gesundheitsschädliche Stoffe wie Stickoxide und Feinstaub wehrte. Die Präsidentin des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, warnte vor weltfremden Beschlüssen. Die Branche benötige die Ressourcen, die strikte Werte binden würden, für die Elektrifizierung.
Der F.A.Z. liegt nun ein Entwurf für das EU-Gesetz vor, das die Kommission im November vorstellen will. Für die Autobranche bedeutet es weitgehende Entwarnung. An der Stelle konkreter Grenzwerte steht zwar noch „x“ im Text. Diese offenen Stellen dürften erst kurz vor der Veröffentlichung durch Zahlen ersetzt werden. An anderer Stelle in der Verordnung heißt es aber: „Für Pkw und Kleintransporter werden die Emissionsgrenzwerte auf dem Niveau der Euro-6-Grenzwerte für Benzinfahrzeuge festgelegt.“ Für Dieselfahrzeuge bedeutet das etwa in Bezug auf Stickoxid eine leichte Verschärfung, die aber machbar sei, sagen Fachleute. Für Transporter mit schwacher Motorisierung gibt es „Aufschläge“. Die Linie reflektiere auch, dass von 2035 an mit dem aus Klimaschutzgründen faktisch beschlossenen Aus ohnehin keine Verbrenner mehr auf den Markt kämen, schreibt die Kommission.
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?