Russlands Klimaschutz wider Willen
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Die Ölkatastrophe in Norilsk machte deutlich, wie viel in Russland noch für Umwelt- und Klimschutz getan werden muss. Bild: dpa
Die Pläne der EU für eine CO2-Grenzsteuer auf Waren beunruhigen Russlands Industrie. Doch die russische Regierung tut nichts.
Gegen den Klimawandel unternimmt Russland bisher wenig. Dabei ist das Land von der Erwärmung stärker betroffen als andere: Die Temperaturen steigen rund zweieinhalbmal schneller als im globalen Durchschnitt, da immer mehr Eis in der Arktis schmilzt und die Sonne vom dunklen Wasser und Boden besser absorbiert wird. Der Permafrostboden taut, lässt Häuser und Straßen absacken, setzt Krankheitserreger und Methan frei, das die Erwärmung seinerseits verstärkt. Waldbrände erreichen immer schlimmere Ausmaße. Im Juni sorgte eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen von 38 Grad Celsius jenseits des Polarkreises auf der ganzen Welt für Aufsehen; doch in Russland spielte das Thema keine große Rolle.
Zwar gibt es ein Programm zum Ausbau erneuerbarer Energien, deren Anteil an der gesamten Stromerzeugung gerade einmal 0,25 Prozent beträgt – doch es wird kaum verfolgt. Auch Elektromobilität spielt keine Rolle. Nur in Moskaus Zentrum sind zaghafte Ansätze zu sehen, die das Bild einer modernen Metropole festigen sollen; dort kann man im Sommer nun E-Roller ausleihen, zudem hat die Stadt schicke Elektrobusse angeschafft.
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