München ist das Mekka der Wärmewende
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Wo einst die Kohle brannte, wird heute Wärme in drei Kilometer Tiefe angezapft: Das Münchner Heizkraftwerk Süd. Bild: imago stock
Die geschmähte Geothermie feiert in der bayerischen Landeshauptstadt ihre Wiedergeburt. Von Risiken wie möglichen Erdbeben will man bei all dem Optimismus nichts wissen.
Ohne Strom wäre auf der Wiesn nichts los. Damit im Bierzelt nicht das Licht ausgeht und die Achterbahn nicht stillsteht, waren rund 3 Millionen Kilowattstunden vonnöten, was dem Jahresverbrauch von 1200 Haushalten entspricht. Aber egal ob für das Oktoberfest oder die heimische Beleuchtung – München schickt sich an, schon in sieben Jahren die weltweit erste Millionenstadt zu sein, die Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen bezieht. Ein ambitioniertes Vorhaben. Doch dabei soll es nicht bleiben.
Denn längst will München auch über das Jahr 2025 hinaus das Maß aller Dinge sein. Möglich machen soll es die Fernwärme-Vision 2040. Zehntausende Haushalte sollen von Heizkesseln und Schornsteinen befreit werden. Für mollig warme Wohnzimmer sorgt dann ein dichtes Netz aus Rohren, durch die Dampf und Heißwasser fließt. Die Botschaft ist klar: Die Energiewende macht nur dann nicht beim Umkrempeln des Stromsektors halt, wenn auch Heizung und Warmwasserversorgung nachhaltig umgerüstet werden, die nach wie vor knapp 85 Prozent des privaten Energieverbrauchs ausmachen; in Fachkreisen spricht man modisch von der „Wärmewende“.
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