
Energiehilfen : Bremst die Bremsen!
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Ein Mann dreht in einer Wohnung am Thermostat einer Heizung. Bild: dpa
Die Lage im Land hat sich fundamental geändert, seit die Regierung den 200-Milliarden-Euro-Abwehrschirm in Stellung brachte. Es ist Zeit, daraus Konsequenzen zu ziehen.
Kaum jemand hätte vor vier Monaten gedacht, dass der Gaspreis so schnell und so stark fallen würde wie aktuell. Die gut gefüllten Speicher tragen zur Entspannung bei, das milde Wetter und die neuen Flüssiggaskapazitäten ebenso.
Von Krisenstimmung ist im Land derzeit wenig zu spüren. Die Flughäfen sind voll, die Restaurants auch, und nicht nur Besserverdiener feuerten zu Silvester Böller im Wert von mehreren Hundert Euro in die Luft.
Keine Frage, durch eine längere Kälteperiode kann sich der Trend wieder drehen. Das ändert aber nichts daran, dass der mit 200 Milliarden Euro ausgestattete Abwehrschirm der Regierung gegen die hohen Energiepreise überdimensioniert ist und seine Instrumente teils kontraproduktiv wirken.
Dass die seit Anfang Januar geltenden Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom auch jenen zugutekommen, die sie finanziell nicht nötig haben, ist ein Problem. Dass Kunden jetzt noch weniger Anreize haben, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln, kommt hinzu. Eigentlich brauchte es nun eine Bremse für die Preisbremsen. Doch darauf deutet bislang nichts hin.