Auto, Heizung, Gardinen : Habeck gibt Energiespar-Tipps
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Robert Habeck gibt in Berlin ein Statement ab. Bild: Fabian Sommer/dpa
Zehn Prozent Energie könnten Bürger ohne große Probleme einsparen, sagt Robert Habeck. Die Ratschläge des Wirtschaftsministers sind sehr konkret. Auch Arbeitgeber seien gefragt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Menschen in Deutschland nochmals dazu aufgerufen, Energie zu sparen. „Ich bitte jeden und jede, jetzt schon einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. „Als Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer.“
Der Grünen-Politiker kündigte eine entsprechende Kampagne der Regierung an. „Wir können nur unabhängiger von russischen Importen werden, wenn wir es als großes gemeinsames Projekt ansehen, an dem wir alle mitwirken“, fügte er hinzu. Er legte den Bürgern nahe, an Ostern die Bahn oder das Fahrrad zu nutzen. „Das schont den Geldbeutel und ärgert Putin.
Gardinen zu, Heizung runter
Der Wirtschaftsminister gab weitere Ratschläge für das persönliche Verhalten. „Wenn man die Wohnung heizt und abends die Gardinen zuzieht, spart man bis zu fünf Prozent Energie“, sagte er. „Und wenn man die Raumtemperatur um ein Grad senkt, sind es rund sechs Prozent. Das ist vielleicht nicht ganz so gemütlich, aber man friert noch nicht.“
Auf die Frage nach autofreien Sonntagen sagte Habeck: „Man kann ja jetzt schon so gut es geht das Auto stehen lassen – und das nicht nur am Sonntag. Jeder nicht gefahrene Kilometer ist ein Beitrag, um leichter von russischen Energielieferungen wegzukommen. Das Klima schützen wir obendrein.“
Homeoffice statt Pendeln
Mit Blick auf Berufspendler, die auf das Auto angewiesen sind, appellierte der Minister an die Arbeitgeber zu überlegen, „ob sie da, wo es möglich ist, Homeoffice anbieten, um Energie zu sparen. Homeoffice haben wir auch in der Pandemie gemacht. Wo das geht, könnte man wieder ein oder zwei Tage in der Woche zu Hause arbeiten – alles erst einmal auf freiwilliger Basis.“
Auf die Frage, welche Industriebetriebe im Falle eines Energiemangels als erste keine Versorgung mehr bekommen sollten, antwortete Habeck, dazu lasse sich „pauschal nichts sagen, dazu ist das Gefüge zu komplex“. Gemeinsam mit der Bundesnetzagentur bereite man sich auf alle Szenarien vor. „Eine Situation mit Versorgungsengpässen und der Abschaltung von Industrieanlagen ist allerdings ein wirtschaftspolitischer Alptraum. Man kann da eigentlich nichts richtig machen – nur weniger falsch.“
Es ginge dann um „massive Einbrüche“ in den deutschen Wirtschaftskreisläufen. „Deswegen werden wir alles tun, um das zu vermeiden.“