Ehrenrettung für den Kapitalismus
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Im Überfluss. Bild: Getty
Das System habe versagt, hieß es zu Beginn der Pandemie. Doch im Corona-Jahr hat der Markt seine Stärken bewiesen.
Während halb Deutschland im Corona-Lockdown des Frühlings über die Marktwirtschaft lästerte, hatte deren größter Dienst für die Bekämpfung der Pandemie schon lange begonnen. Und zwar am 24. Januar. Da gab es in Deutschland noch keinen einzigen Corona-Fall, und der Chef des staatlichen Robert Koch-Instituts vermutete noch, dass sich das Virus „nicht sehr stark auf der Welt ausbreitet“. An jenem Freitagmorgen saßen die Ehepartner Özlem Türeci und Ugur Sahin in Mainz beim Frühstück und entschieden, dass sie mit ihrem damals noch weithin unbekannten Unternehmen namens Biontech, das sie zur Erforschung neuer Therapien gegen Krebs gegründet hatten, von nun an einen Impfstoff gegen dieses neue Virus entwickeln wollten.
Elf Monate später ist klar: Wenn es Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie gibt, dann ist das nicht zuletzt dem Unternehmergeist von Türeci und Sahin zu verdanken. Ihre Firma hat innerhalb von nicht mal elf Monaten den ersten Impfstoff der Welt entwickelt, der seine Wirksamkeit in allen drei vorgeschriebenen Testphasen bewiesen hat. (Russland und China ließen ihre Impfstoffe schon zu, bevor die Tests beendet waren.)
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