Supermacht ohne Skrupel
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Donald Trump bei einer Rede im Weißen Haus im Mai 2018. Bild: Reuters
Ob Diktator oder Demokrat: Alle wollen aus Sicht von Präsident Trump Amerika ans Fell. Er nutzt nun seine Macht, um Konzerne seinem Willen zu unterwerfen – nicht nur bei den Iran-Sanktionen.
Donald Trump will ja kein Unmensch sein. 90 bis 180 Tage, so ließ es der Sicherheitsberater des Präsidenten wissen, haben europäische Unternehmen nun Zeit, um ihre Geschäfte in Iran zu beenden. Aber dann muss Schluss sein, und neue Deals darf es sowieso nicht geben. Wohlgemerkt: Die Rede ist von einem internationalen Abkommen, aus dem die Vereinigten Staaten ausgestiegen sind, und von Firmen aus Ländern, deren Politiker an der Vereinbarung mit Teheran festhalten.
Die neuen amerikanischen Sanktionen mögen auf die Wirtschaftskraft der Islamischen Republik zielen. Sie betreffen aber fast ausschließlich europäische Konzerne. Ganz legal hatten sie Geschäfte in Iran angebahnt, als nach Abschluss des Atomabkommens die Sanktionen gelockert wurden. Amerikanische Firmen bleiben ungeschoren, weil sie ohnehin kaum über Beziehungen nach Iran verfügen. Die Europäer bekommen jetzt von den Amerikanern die Auflage, binnen drei Monaten oder sechs Monaten ihre Geschäfte abzuwickeln, von denen ihre eigenen Regierungen sagen, sie seien legal und gerechtfertigt.
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